Du möchtest demnächst Dein eigenes Haus bauen? Dann rückt folgende Frage immer weiter in Deinen Fokus: Jetzt bauen oder warten?
Es ist sicherlich keine einfache Entscheidung, ob der Hausbau in der kommenden Zeit vollzogen werden oder ob noch abgewartet werden soll. Aktuell musst Du zwar höhere Preise für Neubauten aufgrund gestiegener Kosten für Materialien als auch für Fachkräfte zahlen, dennoch lohnt sich ein Hausbau auch in der aktuellen Zeit. Im Folgenden erklären wir, warum genau Bauen teurer geworden ist und warum es aus unserer Sicht dennoch Sinn macht, derzeit und in der kommenden Zeit zu bauen.
Warum ist der Hausbau 2022 teurer geworden?
Durch die Corona-Pandemie stieg im Frühjahr 2021 zunächst der Preis für Bauholz stark an. Der Grund dafür liegt am Ausfall vieler Arbeitskräfte, die in dieser Zeit zu Verzögerungen und Problemen bei den Lieferketten geführt haben. Inzwischen sind fast alle Materialien für den Hausbau teurer geworden. Das gilt für den Baustahl, aber auch für Bitumen, Beton und Dämmstoffe. Die Preissteigerungen bei Beton und Stahl sind vor allem den hohen Preisen für Diesel und Energie sowie Strom geschuldet. Die Herstellung von Zement kostet Energie, auch der Transport der Baumaterialien ist wesentlich teurer geworden.
Ein weiterer Grund für die Preissteigerung ist die hohe Nachfrage. Engpässe bei den Lieferungen führten zu Verzögerungen auf Baustellen. Ist das Material knapp, steigen die Preise. Gleichzeitig steigen auch die Kosten für die Löhne der Handwerker auf dem Bau. Durch den Mangel an Fachkräften im Baugewerbe kommt es immer häufiger zu langen Wartezeiten. All das wirkt sich negativ auf die Baukosten im Eigenheimbau aus.
Steigende Zinsen und hohe Nachfrage
Die Zinsen für Kredite waren jahrelang sehr niedrig. Daher war die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden in den letzten Jahren extrem hoch. Statt weiter Miete zu zahlen, entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, eine Eigentumswohnung zu kaufen oder ein Eigenheim zu bauen. Das treibt die Nachfrage in die Höhe, zumal es für das Ersparte auf dem Konto immer weniger an Zinsen gab. Daher steigen schon seit Jahren die Preise für Immobilien. Wenn Du eine Immobilie vermietest, kannst Du den höheren Preis auf die Miete umlegen. Seit Anfang 2022 steigen die Zinsen jedoch langsam wieder an und führen so zu höheren Aufwendungen für den Hausbau, da ein Großteil des Hauspreises fremdfinanziert (meist durch Banken) wird. Man kann jedoch nicht davon ausgehen, dass die Zinsen in nächster Zeit wieder fallen und auf das niedrige Niveau der letzten Jahre zurückkehren werden. Wenn man die letzten Jahrzehnte betrachtet wird deutlich, dass das aktuelle Zinsniveau immer noch unterdurchschnittlich ist. Ein Abwarten ist aus diesem Grund nicht sinnvoll.
Förderungen fallen weg
Anfang des Jahres 2022 änderte die Bundesregierung zudem die Förderung für energieeffiziente Gebäude. Daher konnten Anträge für eine Förderung nach KfW-55-Standard nur noch bis Ende Januar gestellt werden. Künftig sollen vorrangig Sanierungen und besonders effiziente Häuser gefördert werden, um so viel CO2 wie möglich einzusparen. Wer als Bauherr mit der Förderung gerechnet hat, wurde davon ebenso unangenehm überrascht, wie das gesamte Baugewerbe. Im April 2021 ist zudem eine weitere Förderungen für Familien, das Baukindergeld ausgelaufen.
Ukraine-Krieg & Inflation - Risiko weiter steigender Preise
Ein weiterer Grund für die Preisanstiege ist der Ukraine-Krieg: Weil Russland im Februar 2022 die Ukraine überfallen hat, steigen die Preise für Rohstoffe. Das gilt nicht nur für Gas und Öl, sondern auch für andere Materialien, die für den Hausbau benötigt werden. Das liegt daran, dass sowohl Russland als auch die Ukraine vor dem Krieg wichtige Lieferanten für die Baubranche waren. Die derzeitige Situation führt dazu, das es zu noch mehr Verzögerungen, Ausfälle und Verteuerungen in diesem Bereich gibt.
Gleichzeitig ist im gesamten Euroraum ein inflationärer Anstieg an Preisen zu verzeichnen. Je weiter sich die Konjunktur nach der Covid-Pandemie erholte, desto stärker stiegen die Energie- und Rohstoffpreise. Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine stiegen die Preise damit fast ins Unermessliche - und alle, die auf Sprit an den Tankstellen angewiesen waren, müssen die Preise akzeptieren. Gleiches gilt für die Verbraucher der Baubranche, die die Kostensteigerungen hinnehmen müssen. Die Baufirmen haben keine andere Wahl, als die höhere Kosten an die Käufer weiterzugeben, wodurch sich die Preise für den Hausbau 2022 verteuern. Teilweise bis zu 30 Prozent mehr, müssen Baufamilien nun für ein Eigenheim investieren.
Sollte man jetzt ein Haus bauen oder noch warten?
Viele Experten gehen davon aus, dass die Preise auch künftig für Neubauten kaum sinken werden. Es gibt immer weniger fachlich qualifizierte Handwerker - und die, die es gibt, können entsprechende Löhne erwarten. Andernfalls wandern sie aus dem Baugewerbe in die Bereiche ab, in denen höhere Löhne gezahlt werden. Hinzu kommen die gestiegenen Materialkosten und Fertigungskosten. Mittlerweile haben diese sich zwar größtenteils eingependelt, jedoch auf einem Niveau, das teilweise weit über dem von vor der Pandemie liegt. Damit werden die Hauspreise nicht wieder günstiger, sondern tendenziell eher weiter steigen. Ähnlich sieht es mit den Zinsen aus. Seit September 2022 pendeln sich diese auf einem Normalniveau ein. Das bedeutet, dass sie weder steigen noch sinken. Wenn Du also mit dem Gedanken spielst, ein Haus zu bauen und Dir die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, können wir Dir raten, den Bau jetzt zu beginnen, anstatt zu warten. Denn aus unserer Sicht ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Gesamtkosten inkl. Finanzierung eher steigen werden als sinken.
Jetzt Bauverträge mit Festpreis sichern
Im Bauvertrag sind sämtliche Bauleistungen, Fristen und andere Punkte des geplanten Bauvorhabens festgehalten. Wer einen Hausbau 2022 oder 2023 plant, weiß, dass dieser eine Menge Geld kosten wird. Dafür stellt die Immobilie einen reellen Gegenwert dar. Hast Du einen Bauvertrag mit Festpreis vereinbart, muss das mit der Errichtung des Eigenheimes beauftragte Bauunternehmen den Bau auch zu diesem Preis ausführen. Steigen in der Zwischenzeit die Preise für Baustoffe, kannst Du Dich entspannt zurücklehnen. Allerdings sind auch Festpreise nach einer vereinbarten Zeit nicht mehr gültig. Daher sollte Dein Bauvorhaben schnell begonnen und zügig beendet werden. Hinweis: Viele Baufirmen in der Fertighausbranche bieten solche Festpreise an. Wenn ein Kaufvertrag unterschrieben ist und Du bereits ein Grundstück hast, kannst Du von dem vertraglich vereinbarten Festpreis ausgehen. Dieser wird sich nur dann ändern, wenn Du zusätzliche Ausstattung im Nachhinein (z.B. bei der Bemusterung) wählst.
Wird Bauen nochmal günstiger?
Das ist eher nicht zu erwarten. Dabei ist es ganz gleich, ob die Corona-Pandemie bald vollständig überstanden ist oder wie lange der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Knappheit an Rohstoffen und Preissteigerung andauert. Auf mittlere bis längere Sicht lässt sich sagen, dass die Preise für Baumaterialien eher auf einem hohen Niveau bleiben werden. Und damit wird auch das Bauen insgesamt nicht wieder günstiger, zumal auch die Handwerker auf dem Bau eine nur knapp verfügbare Ressource darstellen. Unsere Empfehlung für Dich lautet daher: Verlasse Dich nicht auf eine Senkung der Preise, sondern sichere Dir zeitnah ein Hausangebot mit Festpreisgarantie. So gehst Du den zukünftigen Preissteigerungen aus dem Weg. Gleichzeitig baust Du Dir eine beständige Wertanlage, die den Mittelpunkt Deines Lebens bildet.
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